Der Patient darf zwölf Stunden vor der Untersuchung nichts essen. Dann schluckt er eine Kamerakapsel, die mit einer Länge von 26 mm und einer Breite von 11 mm kaum größer ist als eine Medikamentenkapsel. Neben der Minikamera enthält die Kapsel eine Lichtquelle für eine ausreichende Beleuchtung der Darmschleimhaut sowie einen Sender zum Weiterleiten der Aufnahmen und auch Batterien. „Auf natürlichem Weg wandert die Kamerakapsel durch den gesamten Verdauungstrakt und macht dabei zwei Aufnahmen pro Sekunde!“ erklärt Markus Spamer, Gründer und Geschäftsführer von TV-Wartezimmer.
Die Bilder werden über am Bauch des Patienten geklebte Elektronen an ein mobiles Aufnahmegerät gesendet, das am Gürtel getragen wird. Der Patient kann ganz normal seinem Alltag nachgehen und nach vier Stunden auch wieder eine kleine Mahlzeit zu sich nehmen. Abschließend wird die Kapsel ausgeschieden und über die Toilette entsorgt. Nach etwa sechs bis acht Stunden wird der Rekorder wieder abgenommen und die Bilder können mit einer Software als Video abgespielt und ärztlich beurteilt werden.
Die Kamerakapsel kommt hauptsächlich zum Einsatz, um den schwer zugänglichen Dünndarm zu beurteilen, beispielsweise bei Blutungen und Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, bei denen Magen- und Darmspiegelung nichts ergeben haben, oder auch um einen Verdacht auf Morbus Crohn abzuklären.