Rotes Zeichen gegen Gewalt an Frauen

„Vertrauen–Zuversicht–Respekt“: Dieser eindringliche Dreiklang ziert die „Rote Bank“, die seit Kurzem auf dem Marienplatz zum Verweilen einlädt.

Kronach. „Vertrauen–Zuversicht–Respekt“: Dieser eindringliche Dreiklang ziert die „Rote Bank“, die seit Kurzem auf dem Marienplatz zum Verweilen einlädt. Der vom Kronacher Bauhof geschaffene, sich harmonisch ins Gesamt-Ensemble einfügende Hingucker ist dabei weit mehr als nur eine Sitzgelegenheit. Nach dem italienischen Vorbild der „panchina rossa“ steht er für Solidarität mit allen Frauen, die Gewalt erfahren haben bzw. erleben. Das prägnante Zeichen der Hoffnung - initiiert, entworfen und finanziert von der Frauenliste Stadt und Landkreis Kronach - wurde in großer Runde seiner Bestimmung übergeben. Die Einweihung erfolgte im Umfeld des am 8. März gefeierten Internationalen Frauentags.

„Als ich im Mai 2023 bei einem Urlaub in Südtirol in St. Leonhard erstmals mit einer solchen Bank, damals mit der Aufschrift „Gewalt gegen Frauen“ in Berührung kam, war ich total geflasht“, erinnerte sich die Ideengeberin, Frauenlisten-Frau Cornelie Vormbrock, zurück. Nachdem es sich dabei um eines der Themen handelt, das sich ihre Partei insbesondere auf ihre Fahne geschrieben hat, machte sie ein Foto und schickte es an ihre Kolleginnen – mit der Bemerkung, ob dies nicht auch etwas für Kronach wäre. Der Vorschlag kam sehr gut an. Man überlegte gemeinsam, plante und rechnete. Glücklicherweise konnte man Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofman hinzugewinnen, die sofort von der Idee angetan war und die Frauenliste bei der Umsetzung sehr unterstützte.

„Inzwischen ist die Aktion in Deutschland gut angekommen. In vielen Städten wurden bereits Bänke als sichtbarer Appell gegen Gewalt an Frauen aufgestellt“, würdigte Cornelie Vormbrock, dass immer mehr Länder der internationalen Bewegung folgten, die einst 2016 im italienischen Perugia ihren Anfang gefunden hatte. Die Frauenliste sei sehr stolz darauf, der Stadt Kronach diese erste „Rote Bank“ zu stiften, die hoffentlich von Frauen und Männern gleichermaßen gut angenommen werde.

„Es ist uns wichtig, mit der Bank ein deutliches Signal gegen Gewalt an Frauen setzen und dieses Thema damit aus der Tabuzone herausholen und von Gewalt bedrohten Frauen eine Stimme geben“, bekundete auch 1. Frauenliste-Vorsitzende Martina Zwosta. Die Gestaltungsvorschläge wurden - seitens der Frauenliste - von Petra Zenkel-Schirmer und Gabriele Petersam sehr sorgfältig erarbeitet. Im Vorbereitungsteam waren des Weiteren Petra Wich-Knoten und Rosl Schulze eingebunden.

„Nicht wegschauen, sondern aktiv werden – Nur das hilft, um aus dem Teufelskreis der Gewalt herauszukommen“, appellierte Landrat-Stellvertreter Gerhard Löffler, dass dieses Thema immer noch viel zu oft verschwiegen, verharmlost oder unter den Teppich gekehrt werde. „Wir haben immer noch zu wenige Frauen in Führungspositionen und politischen Gremien“, prangerte die Bürgermeisterin an, dass es bezüglich der Gleichstellung noch einiges zu tun gebe. Wenn man sich nicht gemeinsam einsetze, bleibe dies so oder - schlimmer noch - falle man vielleicht sogar wieder zurück. Bei den drei wichtigen Eckpfeilern „Vertrauen – Zuversicht – Respekt“ auf der Bank habe man sich bewusst für positive, mutmachende Begriffe entschieden. Der Frauenliste dankte sie für die tolle Idee, wofür diese auch viel Geld für die Herstellung in die Hand genommen habe.

Danach enthüllte sie - gemeinsam mit dem Landrat-Stellvertreter, Cornelie Vormbrock sowie Martina Zwosta - die „Rote Bank“, die sich etwas von den meisten anderen ihrer Art unterscheidet. So wählte man einen etwas dezenteren „frauenfreundlichen“ Rot-Ton.

 

Text: hs

(von links) Cornelie Vormbrock, Martina Zwosta und Bürgermeisterin Angela Hofmann bei der Enthüllung der „Roten Bank“.

(von links) Martina Zwosta, Cornelie Vormbrock und Bürgermeisterin Angela Hofmann freuen sich über das gute Gelingen der „Roten Bank“.

Nun hat auch Kronach eine „Rote Bank“ als Zeichen gegen Gewalt an Frauen.

(von links) Martina Zwosta, Cornelie Vormbrock, Bürgermeisterin Angela Hofmann und Landrat-Stellvertreter Gerhard Löffler beim ersten Probesitzen. Fotos: Heike Schülein