Erstes Treffen der Vereinsvorstände der Großgemeinde Steinbach am Wald im Rahmen des Modellprojekts "Kommunalmarketing".
"Vor welchen Herausforderungen stehen Vereine in der Großgemeinde Steinbach am Wald? Wie können die Vereine unterstützt werden und wie kann die Gemeinde weiter an Attraktivität gewinnen?“ Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich am vergangen Dienstag (20.02.2018) über 30 ehrenamtliche Aktive. Die Veranstaltung, die im Rahmen des geförderten Modellprojekts „Kommunalmarketing“ von KRONACH Creativ e. V. organisiert wurde, fand bei den Vereinsvorständen einen großen Zuspruch.
„Unsere über 90 Vereine, Verbände und Organisationen kümmern sich in hervorragender Art und Weise um die Förderung des Miteinanders, des Zusammenhaltes und der Geselligkeit in unserer Gemeinde!", machte Bürgermeister Löffler in seiner Begrüßung deutlich. Egal ob Sport-, Musik-, Kultur- oder Traditionsverein – sie alle stellen eine wesentliche Säule im Gemeindeleben dar. Gerade deshalb ist ein regelmäßiger Austausch für alle Beteiligten wichtig. So können bestehende Probleme diskutiert, neue Ideen geschmiedet und Herausforderungen mit gebündelter Kraft angepackt werden.
Die Vereine in Steinbach am Wald sind insgesamt gut aufgestellt. Dies zeigte eine Abfrage während der Veranstaltung. Die meisten bewerteten ihre aktuelle Situation als „gut“ bis „mittelmäßig“. Probleme und Herausforderungen für die Zukunft sehen viele Vereine in der sinkenden Engagementbereitschaft und dem fehlenden Nachwuchs. Sabine Nuber, Projektleiterin beim Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement (KoBE), informierte in diesem Zusammenhang über das seit Beginn 2017 bestehende Angebot im Landkreis Kronach. „Das KoBE ist eine Anlaufstelle für alle an bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt interessierten Vereine und Privatpersonen. Engagierte Bürger und solche, die es werden wollen, können sich mit ihren Anliegen und Fragen aber auch Ideen an mich wenden. Gemeinsam entwickeln wir passende Lösungen und prüfen Möglichkeiten der Umsetzung“, erklärte Nuber. Beim Koordinierungszentrum geht es zunächst um den Aufbau von Infrastruktur, die Vernetzung untereinander und um die Schaffung von passgenauen Angeboten zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. So können über das KoBE beispielsweise praxisorientierte Schulungen oder Workshops organisiert werden. Dass es einen Bedarf an solchen zielgerichteten Schulungsveranstaltungen gibt, zeigte die Umfrage vor Ort. Die anwesenden Ehrenamtlichen wünschten sich vor allem nähere Informationen zu Rechts- und Haftungsfragen, Versicherungsanliegen oder zu allgemeinen Bestimmungen hinsichtlich Veranstaltungsorganisation (z. B. Hygienevorschriften, Sicherheit etc.).
Rainer Kober, Vorsitzender des Vereins KRONACH Creativ e. V., machte auf den demografischen Wandel und die damit einhergehenden Veränderungen aufmerksam: „Die älter werdende Bevölkerung und sinkende Einwohnerzahlen wirken sich in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft aus. Die Gemeinden stehen häufig vor großen Herausforderungen. Oft fehlt es an notwendigen Ressourcen – finanzieller oder personeller Art. Eine Kommune, die bürgerschaftliches Engagement vor Ort stärkt und für die Umsetzung der eigenen Ziele motiviert und aktiviert, gewinnt nachhaltig an Vielfalt, Attraktivität und Stabilität.“ Um freiwilliges gesellschaftliches Engagement innerhalb der Gemeinde zu wecken und Bürgerengagement zu ermöglichen, müssen seitens der Gemeindeführung im Vorfeld die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. „Wenn eine Gemeinde klare Entwicklungsziele anstrebt, kann die Bürgerschaft initiativ werden und einen eigenen Beitrag zur Ortsentwicklung leisten“, erklärte Kober. Im Rahmen des geförderten Modellprojekts „Kommunalmarketing“ werden drei Gemeinden im Landkreis Kronach bei der Ermittlung und Weiterentwicklung ihrer besonderen kommunalen Stärken und Ziele beratend unterstützt und anschließend bei ihrer wirkungsvollen Kommunikation nach innen und nach außen intensiv begleitet. Die Gemeinde Steinbach am Wald ist eine von diesen drei Modellgemeinden. Im Rahmen einer Klausurtagung sollen am 03. März 2018 die Ergebnisse aus der Sitzung der Vereinsvorstände vorgestellt und über Entwicklungsansätze diskutiert werden.