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Mini-Phänomenta frei Haus für die Lucas-Cranach-Schule

Mini-Phänomente
Sascha steht an der Station Kugelrallye, die aus drei Bahnen unterschiedlicher Formen besteht. Die eine neigt sich am Anfang stark nach unten, während die andere Bahn zunächst fast waagrecht und erst dann abwärts verläuft. Die dritte ist am kürzesten und verläuft ohne „Knick“ nach unten. Der Zehntklässler lässt jeweils eine Kugel um die Wette die Bahnen hinabrollen. Eine Station weiter erprobt sich sein Mitschüler Henrik gerade an einer Kugel-Rampe. Der Realschüler legt einen Ball auf die Stäbe, nimmt beide Griffe in die Hand und schafft es tatsächlich, dass der Ball zu ihm klettert. Derweilen lässt Niklas mehrere Murmeln auf der Galilei-Bahn starten, um herauszufinden, welche am schnellsten ist. Die Ergebnisse wissen die Zehntklässler der Siegmund-Loewe-Realschule schon vorher. Schließlich haben sie diese sowie sieben weitere Experimentierstationen, die an diesem Montagvormittag Seite an Seite im ersten Stock der Lucas-Cranach-Schule aufgebaut sind, schon vorher ausprobiert und zum Teil auch mit gebaut. 
 
Bereits im Mai dieses Jahres glich das Schulgebäude schon einmal einem riesigen Forschungslabor, als man hier die Mini-Phänomenta beherbergte. Dabei waren die „Einsteins von morgen“ so begeistert von den aufgebauten Versuchen aus dem Bereich Naturwissenschaft und Technik, dass sie - so Rektorin Anita Neder - sehr enttäuscht  waren, als diese nach 14 Tagen wieder abgebaut wurden. „Viele wünschten sich, dass man zumindest einen Teil davon behalten könnte“, erinnerte sie sich. Thomas Hauptmann, Vater einer Schülerin an der Lucas-Cranach-Schule und Lehrer an der Siegmund-Loewe-Schule ergriff daraufhin die Initiative. Er regte an,  in seiner Schule einige Stationen nachzubauen und der Grundschule langfristig zur Verfügung zu stellen. Der Elternbeirat unter Vorsitz von Joachim Feulner suchte Sponsoren und wurde fündig. Durch sehr großzügige Spenden von Markus Welscher und Dr. Erwin Lenz konnten tatsächlich kurz vor den Sommerferien mehrere Experimente nachgebaut und nun am Montag offiziell übergeben werden.


Dabei handelt es sich um die persönlichen Lieblingsstationen der Grundschüler, die diese selbst auswählen durften. Die Rektorin dankte den verantwortlichen Lehrkräften, dem Elternbeirat und den Sponsoren. „Sie haben unseren Schülerin eine riesige Freude gemacht“,  strahlte sie. Entsprechend stolz auf die handwerklich sehr begabten Jungs und Mädchen seiner Schule aber auch auf das Engagement seiner Lehrerschaft zeigte sich der Schulleiter der RS II, Uwe Schönfeld. Ende des vergangenen Schuljahres habe man in der Wahlpflichtfächergruppe Werken noch einmal alle Kräfte gebündelt und im Unterricht die Stationen nachgebaut. „Das ist auch eine tolle Visitenkarte für unsere Realschule“, freute er sich über die gelungene Kooperation, zumal die Lucas-Cranach mit rund 40 Prozent das Haupteinzugsgebiet seiner Schule darstelle. „Ihr seht, dass wir auch auf dem praktischen Sektor sehr gut aufgestellt sind“, rührte er schon mal ein wenig bei den anwesenden Grundschülern die Werbetrommel. Der Elternbeirats-Vorsitzende dankte insbesondere den beiden Sponsoren für ihre Spende. Die Eltern hätten schon „befürchtet“, die Stationen selbst  nachbauen zu müssen. Da man dachte, dass der Nachbau teuer käme, habe man nun sogar noch etwas Geld übrig - ein Wink mit dem Zaunpfahl, den die Abordnung der Realschule sogleich aufgriff. „Erst wollten wir zwei Stationen bauen, daraus wurden dann fünf und schließlich zehn. Wir können auch noch weitere Stationen sukzessive nachliefern“, kündigte Hauptmann an. Er dankte der Fachschafts-Vorsitzenden Maria Seubert sowie den Lehrern Anja Betz und Dirk Fischer, die seinem Vorschlag sofort zugestimmt hätten – und natürlich auch den „Erbauern“ aus der damaligen neunten Jahrgangsstufe.


IMGP7905„Wir haben gerne mitgeholfen“, erklärten Sascha, Henrik und Niklas, selbst ehemalige Schüler der Lucas-Cranach-Schule. Sie und weitere ihrer Klassenkameraden seien für das Projekt von ihren Lehrern ausgewählt worden, so dass es sich dabei für sie sogar um eine gewisse Auszeichnung gehandelt habe. Gearbeitet wurden in kleinen Gruppen – zu dritt oder viert. Der Aufbau habe unterschiedlich lange gedauert. Manche Stationen konnte man in einer Schulstunde fertigstellen, für andere wiederum brauchte man zwei oder drei Schulstunden. 
Zur Feier des Tages stimmte die Klasse 4 a unter Leitung ihrer Lehrerin Tanja Herold ein selbstgeschriebenes Lied an. Darin hieß es beispielsweise: „Die Mini-Phänomenta war bei uns im Haus, doch schon nach zwei Wochen war sie wieder aus“. Hierfür konnte nun Abhilfe geschaffen werden. Nachdem die Jungs und Mädchen die frohe Kunde erhielten, dass noch weitere Stationen folgen, stimmten sie spontan das Lied noch einmal an. Entsprechend gerührt meinte Hauptmann: „Das ist das erste Mal, dass jemand für mich ein Lied geschrieben hat.“

 

Text und Fotos: hs