Kronach begrüßt seine Neubürger

Zum 4. Mal in Folge lud die Stadt Kronach zum Neubürgerempfang in die Alte Markthalle. Den Neubürgern gefällt es in Kronach. Sie hatten auch einige Anregungen.
Kronach. „Der Empfang ist eine ehrenvolle Aufgabe. Durch den Zuzug bleibt unsere Stadt Kronach lebendig“, bekundete Kronachs 2. Bürgermeisterin Angela Hofmann, die die Neukronacher seitens der Stadt wie auch des Arbeitskreises „Familienfreundliches Kronach“ begrüßte. Sehr freute sie sich, dass rund 100 Neubürger - etwa 80 Erwachsene und 20 Kinder - der Einladung zum Empfang gefolgt waren und insbesondere natürlich auch, dass diese Kronach als neuen Wohnort gewählt hatten.
Laut Hofmann sei der Empfang auf Anregung des Arbeitskreises „Familienfreundliches Kronach“ entstanden, der ihn auch dieses Mal mit vorbereitet habe. In diesem Zusammenhang hieß sie auch die Arbeitskreis-Mitglieder Mathilde Hutzl, Sabine Wank, Nicole Backer und Sabine Scherbel willkommen. „Der Arbeitskreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vorzüge Kronachs herauszustellen und einen Beitrag dafür zu leisten, dass sich hier alle wohl- und angenommen fühlen“, betonte Hofmann. Einladen waren alle Kronacher und Kronacherinnen, die sich im Zeitraum Juli 2015 bis Juni 2016 umgemeldet hatten - insgesamt 1.016 Personen. Erfreuliches wusste die 2. Bürgermeisterin hinsichtlich der Einwohner-Entwicklung zu vermelden. So gab es in den letzten Jahren durchwegs mehr Zuzüge als Wegzüge. 2014 waren es 891 Zuzüge bei 803 Wegzügen, 2015 1.028 Zuzüge bei 855 Wegzügen. Somit ergab sich in den beiden Jahren ein Plus von 88 beziehungsweise 173 Personen. Für 2016 liegen die Zahlen bis September vor. Die Hochrechnung ergibt aktuell wiederum ein Plus von über 100 Personen. Erfreulich ist auch die steigende Anzahl von Geburten. 2014 waren es 99, 2015 insgesamt 113 Geburten. Mit Stand 9. September 2016 gab es bislang 86 Geburten, hochgerechnet auf Dezember wären dies 114 Geburten. „Dennoch gehen die Einwohnerzahlen insgesamt leicht nach unten, weil es weniger Geburten als Sterbefälle gibt“, bedauerte Hofmann. Betrug der Einwohnerstand Ende 2014 noch 17.505 Personen sowie Ende 2015 17.468 Personen, beträgt er nunmehr zum 30. Juni dieses Jahres 16.927 Personen.

Es gebe verschiedene Gründe, warum die Neubürger Kronach zu ihrer neuen Heimat gemacht hätten. So hätten einige Kriegs-Flüchtlinge in Kronach eine neue Bleibe gefunden. Die Lebenshilfe konnte ihr Wohnraumangebot erweitern, dadurch sind auch einige Bewohner des neuen Wohnheims im Inneren Ring mit dabei. Einige Neubürger zogen zu Verwandten um, auch innerhalb des Landkreises. Für die meisten dürfte der Wohnortwechsel mit einem neuen Arbeitsplatz zusammenhängen. „In jedem Fall ist es ein neuer Lebensabschnitt, der hier für sie und ihre Kinder beginnt“, freute sich Hofmann. Die Stadt Kronach und der Arbeitskreis wollten helfen und dazu beitragen, dass sie sich gut einleben, zurechtfinden und sich gegenseitig kennenlernen könnten und natürlich auch, dass sie etwas über die Stadt erführen.
Das historische Kapital Kronachs mit seiner über 1000-jährigen Geschichte sei - so Hofmann - die Obere Altstadt mit ihrer Festung. Berühmtester Sohn Kronachs ist Lucas Cranach d. Ä, der 1472 hier geboren wurde. Die Obere Stadt sei heute ein Ort, um Kunst, Kultur und gutes Essen genießen zu können. Kronach ist auch ein starker Wirtschaftsstandort mit einer Arbeitslosenquote von unter 3,5 %. Vor allem der Stadtteil Neuses expandiere stark im Bereich Automobilzulieferung – so Dr. Schneider als größter Arbeitgeber im Landkreis. Kronach sei auch ein starker Bildungsstandort mit der modernsten Grundschule Oberfrankens, einer Mittelschule, jeweils zwei Gymnasien und Realschulen, einer Berufsschule und vhs sowie weiteren privaten Bildungsträgern. Zudem sei Kronach familienfreundlich aufgestellt mit guten Betreuungsangeboten beziehungsweise Tageseinrichtungen für Kinder und Senioren sowie auch fast 200 Vereinen, die sich durch gutes Angebot auszeichneten. „Kronach ist eine Stadt der kurzen Wege, in der man gut leben und wohnen kann und die ein attraktives Arbeitsplatzangebot vorweisen kann“, resümierte die 2. Bürgermeisterin.
Anschließend waren die Neubürger zu einer Stadtführung mit Gästeführerin Christa Franz eingeladen, bevor sie - wiederum in der Alten Markthalle - Begrüßungsmappen mit viel Wissenswerten über die Stadt sowie Infos über diverse Einrichtungen und Ansprechpartner erhielten. Auch in diesem Jahr gaben Vertreter der Kirchen - der evangelische Pfarrer Andreas Heindl sowie der katholische Pater Günther Kames vom Orden der Oblaten - sowieAnnegret Kestler als zukünftige vhs-Leiterin, Sabine Wank von der Demographie Pilotregion Oberfranken und „Engagierte Stadt" sowie Karin Siegemund von der Projektgruppe „Kronach leuchtet" gerne Auskunft und stellten sich für Fragen zu Verfügung. Bewirtet wurden die Neukronacher vom Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb.
Bei Kaffee und Kuchen kamen die ebenfalls anwesenden Stadträte sowie die Vertreter des Arbeitskreises mit den Neubürgern schnell ins Gespräch. Dabei wurde deutlich, dass bei diesen der Neubürgerempfang sehr gut ankam. In der Stadt gefalle es ihnen sehr. Sie hatten auch bestimmte Anregungen und Ideen. So wünschten sich einige einen Spielplatz für (Klein-)Kinder in der Nähe des Kreuzbergmarkts. Gegebenenfalls könnte die Pflege mit Unterstützung einer Elterngruppe erfolgen. Leider gebe es in Kronach zu wenig Wohnraum. So sei es - laut den Neukronachern - schwierig, in der Stadt eine passende Wohnung zu finden. Wünschenswert sei es, neue Fußgängerwege nicht zu pflastern, sondern zu teeren beziehungsweise mit einem rutschfreien Belag zu versehen.
Text: hs
Bilder: Sabine Wank